Die Welt ist klein geworden, wenn du nach den unberührten Orten suchst: Nach einem Land hinter den Kulissen, das dich unverstellt und herzlich begrüssen wird. Nach einem Land, gemacht aus Feuer, Wasser, Luft und Erde. Nach ruhenden Bergen zwischen den Weltmeeren: Das ist Nicaragua.
Das grösste Land Zentralamerikas hat sich von den Lasten seiner jüngeren Geschichte befreit und gehört heute zu den sichersten Reisezielen auf dem amerikanischen Kontinent. Lange Zeit ein Geheimtipp der internationalen Backpacker-Gemeinde, findet Nicaragua nach und nach den Platz auf der touristischen Weltkarte, der ihm zusteht.
Von den Mangrovenwäldern der Pazifikküste über die schwarzen Flanken aktiver Vulkane, durch Tabakfelder und Kaffeeplantagen bis zu den 400 Inseln des Nicaragua-Sees und zum Karibik-Paradies von Corn Island – die Landschaftsbilder Nicaraguas sind vielfältig und von betörender Schönheit. Wer sich nicht einer geführten Reisegruppe anschliessen will, kann das Land auch problemlos im Mietwagen erkunden – ein gut zweiwöchiges Programm bietet der deutsche Reiseveranstalter América Andina an, der auf die Organisation individueller Reisen in ganz Lateinamerika spezialisiert ist (s. América Andina – Reisen in Lateinamerika). Diese Reiseform empfiehlt sich besonders für Traveller, die gern in ihrem eigenen Rhythmus unterwegs sind – auf manche „Überraschung“ einer komplett selbst geplanten Tour aber lieber verzichten und Wert auf das richtige Mass an Komfort legen. Und natürlich ergeben sich en route die besten Gelegenheiten, mit den gastfreundlichen „Nicas“ in Kontakt zu kommen – und ihren herzlichen Charme zu geniessen.
Fast alle Rundreisen durch Nicaragua beginnen und enden in der Hauptstadt Managua – genauer am internationalen Flughafen, den Schweizer nach einem Umsteigeflug via Miami, Atlanta oder Houston erreichen. Von dort ist es nicht weit zum Nicaragua-See, dem drittgrössten Binnengewässer Lateinamerikas – mit der Insel Ometepe als erstem Tagesziel, einem 270 km2 grossen Kunstwerk der Natur, geschaffen von den Vulkanen Concepción und Maderas. Am nordwestlichen Ufer des Sees wartet mit der Stadt Granada – dem Geburtsort Ernesto Cardenals – eine wahre Perle kolonialer Architektur. Es lohnt sich, den Wagen für einen Tag stehen zu lassen, um ein wenig mit dem Boot zwischen den 365 Isletas de Granada herumzustöbern – vulkanische Eilande mit einer atemberaubenden Flora und Fauna. Das nächste Ziel ist die stolze Universitätsstadt León mit ihrem prachtvollen Stadtbild und einer quirligen Kulturszene. Von hier aus lassen sich perfekte Tagesausflüge an den Pazifikstrand von Las Peñitas unternehmen, oder zum schwarzen Vulkan Cerro Negro – dessen aschebedeckte Hänge den Aufstieg mit einer rasanten Sandboard-Abfahrt belohnen! Heisse Quellen, Kaffee-, Tabak- und Kakaoplantagen säumen den Weg durch Nicaraguas Norden – eine erfrischend untouristische Welt, in der zahllose kleinere und grössere Entdeckungen auf den neugierigen Gast warten.
Der besondere Tipp: Kombireisen
Für eine noch kräftigere Dosis Zentralamerika empfehlen die Expertinnen von América Andina Kombinationen von Nicaragua mit den Nachbarländern Costa Rica und Honduras – und spannende Verlängerungs-Optionen in El Salvador oder Guatemala.
América Andina – Reisen in Lateinamerika
Seit 20 Jahren veranstaltet América Andina Reisen nach Mittel- und Südamerika und hat sich mit hochwertigen, sorgfältig organisierten Programmen einen guten Namen erworben. Alle Reise-beraterinnen des Teams stammen aus Lateinamerika oder haben dort längere Aufenthalte verbracht. So pflegen die Geschäftsführer Ralf Heidlindemann und Kathrin von Schiller gemeinsam mit acht Mitarbeiterinnen einen kurzen Draht in ihre Zielländer – und geben manchen Geheimtipp gern an ihre Kunden weiter. Als Mitglied im forum anders reisen e. V. ist América Andina der Philosophie eines nachhaltigen Tourismus verpflichtet und erfüllt die hohen Qualitätsstandards des unabhängigen CSR-Tourism-Zertifikats.
Reisetipps für Nicaragua
Beste Reisezeit und Klima
10 Monate im Jahr sind beste Nica-Zeit – genauer: Alle ausser September und Oktober, denn dann ist wirklich mit grösseren Niederschlägen zu rechnen. Unterwegs im Land sollte man unterschiedliche Kleidung flexibel zur Hand haben: Während das Wetter an der Karibikküste häufig recht schwül ist – viel mehr als am Pazifik! – wird es im Inland während der Sommermonate eher trocken-heiss. Leichte Sommerkleidung ist hier angesagt; wer aber einen Vulkan besteigen will, kann einen Pullover zum Überziehen gut gebrauchen. Und ein Basis-Set Regenkleidung ist für jede Nicaragua-Reise zu empfehlen.
Anreise und Einreise
Von Zürich aus gibt es keine Direktflüge nach Nicaragua; Umsteigeverbindungen führen in der Regel über die U.S.A., z. B. Miami, Atlanta oder Houston, oder via San José in Costa Rica zum internationalen Flughafen von Managua, dem Augusto C. Sandino International Airport. Wer einige Tage mehr Zeit hat, kann auch z. B. nach Costa Rica fliegen und von dort aus auf dem Landweg nach Nicaragua reisen. Schweizer, Österreicher und Deutsche brauchen für eine max. dreimonatige Reise aktuell nur einen Reisepass, der noch min. sechs Monate über das Einreisedatum hinaus gültig sein muss, sowie ein gültiges Rück- oder Weiterflugticket. Ein Visum ist für diese Staatsangehörigen nicht erforderlich, es muss bei der Einreise nur eine Touristenkarte gekauft werden. 5 USD in bar sollten dafür griffbereit sein.
Gesundheit und Impfungen
Die medizinische Versorgung in Nicaragua ist gut, in jeder grösseren Stadt findet man heute ein Krankenhaus und Apotheken, die alle gängigen Medikamente vorrätig haben. Einige sind sogar 24 h am Tag geöffnet. Wie bei jeder Fernreise sollte man aber seinen persönlichen Bedarf zuvor mit seinem Hausarzt besprechen, und sich über aktuelle Impfempfehlungen informieren.
Währung und Zahlungsmittel
Die nicaraguanische Währung ist der Córdoba, 1 Córdoba (C$) = 100 Centa-vos. US-Dollar können überall problemlos gewechselt werden, andere Währungen sind kaum bekannt und wenn, dann überhaupt nur mit ziemlichem Verlust wechselbar. Reisechecks einzulösen ist ebenfalls schwierig, obwohl in den letzten Jahren immer mehr Banken ihre Tore geöffnet haben. Viele Hotels, Restaurants und Geschäfte akzeptieren heute Kreditkarten, allerdings muss der Autorisationscode telefonisch abgefragt werden können.
Zeitunterschied
Der Zeitunterschied zur mitteleuropäischen Zeit beträgt –7 Stunden, während der Sommerzeit –8 Stunden.
Elektrizität
Die Netzspannung beträgt 120 V. Ein Adapter für amerikanische Flachstecker ist erforderlich.
Pan y Arte e. V. – „Brot und Kunst“ für Nicaragua
Zwei grossherzige Menschen begegnen sich im Jahr 1983: Der österreichische Schauspieler Dietmar Schönherr und Ernesto Cardenal, der nicaraguanische Priester, Poet und Kulturminister.
Nach 40 Jahren in seinem Beruf möchte sich Schönherr für andere stark machen. Mitten im Contra-Krieg reist er nach Nicaragua und solidarisiert sich mit den Menschen dort. Es ist sein Freund Cardenal, der ihn überzeugt: „Du als Künstler, warum engagierst du dich nicht für junge Künstler in Nicaragua?“
So entsteht Anfang der Neunzigerjahre aus der alten Villa der Familie Cardenal die „Casa de los Tres Mundos“ (Haus der drei Welten) in der Stadt Granada. Als Kunst- und Musikschule, Veranstaltungshaus und internationales Begegnungszentrum strahlt die Arbeit der Casa weit über die Grenzen Nicaraguas hinaus.
Um die Arbeit der Casa nachhaltig zu sichern, wird 1994 der Verein „Pan y Arte“ (Brot und Kunst) ins Leben gerufen. Dietmar Schönherr ist überzeugt: „Brot und Kunst sind die wichtigsten Lebensmittel des Menschen.“ Seit nunmehr 20 Jahren folgt Pan y Arte dieser Idee und schafft Bildungschancen und Perspektiven für viele Menschen in Nicaragua.
Mitreisen und Nicaragua erleben
Der Lateinamerika-Reiseveranstalter América Andina bietet zweiwöchige Projektreisen nach Nicaragua an. Die Reisenden haben dabei die Möglichkeit, einen Blick hinter die Kulissen der insgesamt vier Projekte von Pan y Arte zu werfen. Bei einem Besuch in der Casa de los Tres Mundos erleben die Reisenden eine Atmosphäre des Schaffens, der Kreativität und der Lebendigkeit. Die Kinder des Projekts „Música en los Barrios“ in der Landeshauptstadt Managua zeigen stolz, was sie im Musikunterricht gelernt haben. Einblicke in die grösste Präsenzbibliothek Nicaraguas gewährt die Deutsch-Nicaraguanische Bibliothek. Mit ihrem Bücherbus „Bertolt Brecht“ ermöglicht sie Kindern und Jugendlichen den kostenlosen Zugang zu Literatur. Im Dorf Los Ángeles erleben die Teilnehmer, wie Pan y Arte Lebensraum, Arbeit und kulturelle Identität jener Menschen sichert, die 1998 ihr Hab und Gut durch den Hurrikan Mitch verloren haben.
Neben aktiven Vulkanen, geheimnisvollen Regenwäldern und historischen Kulturreichtümern lernen die Projektreisenden so die Gastfreundschaft der Menschen kennen, die ihrer Lebensfreude in den Bildungsprojekten von Pan y Arte Ausdruck verleihen.
„KULTUR darf kein Luxus sein!“ – spenden und helfen
Mit Musik, Literatur und Kunst schreibt Pan y Arte seit 20 Jahren Erfolgsgeschichten in Nicaragua. Aus diesem Anlass hat die Organisation die Aktion „KULTUR darf kein Luxus sein!“ gestartet. Nähere Informationen und eine Möglichkeit, zu spenden, gibt es im Internet unter www.panyarte.de.
Informationen zum Verein Pan y Arte:
Pan y Arte
Präsident Walter Meier
Postfach 2416, 8060 Zürich
walter.meier@flughafenpfarramt.ch
Spendenkonto PC 87-247220-9
Buchung und Informationen zu Nicaragua:
América Andina GmbH & Co KG
Reisen in Lateinamerika
Bernhardstr. 6-8, D-48153 Münster
Tel: +49 251 – 28 91 94 0
Fax: +49 251 – 28 91 94 20
E-Mail: info@america-andina.de
Bilder: CATA (www.visitcentroamerica.com), Robert Haidinger (www.roberthaidinger.com), shutterstock