Pontresina – Auf den Spuren des ewigen Eises

In den gewaltigen Höhlen, tief im ewigen Eis des Morteratsch-Gletschers, lebte einst ein kleiner Geist namens Sabi. Jedermann wusste, dass er ein guter und kluger Geist war, hütete er doch alle Geheimnisse und Geschichten rund um die alten Bernina-Gletscher. Auch Sabi hatte ein Geheimnis, einen grossen Traum …

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Nach der kurzen Fahrt mit der Rhätischen Bahn, erreichen wir von Pontresina aus das Gletschergebiet Morteratsch. Sagen, Geschichten und Erzählungen schwirren hier durch die Luft und lassen uns die stetige Bewegung und Veränderung des Gletschers spüren. Auf Anhieb fühlt sich diese Gegend mystischer an, als alle anderen Winkel des Engadins. Einst hauste hier auch Sabi, der kleine Gletschergeist, der die Kinder noch heute in die faszinierende Welt des Gletschers und dessen geschichtsträchtige Vergangenheit und Entstehung entführt. Sabi begleitet die kleinen Gletscherbesucher mit seinem Buch auf dem Gletscherweg Morteratsch bis hin zum milchigen Gletschersee und der gigantischen Eiszunge, wohin wir uns nun begeben wollen.

Der kleine Geist kümmerte sich nicht nur um die Gletscher. Auch andere Bergbewohner lagen ihm am Herzen. So schaute er regelmässig bei seinen tierischen Freunden vorbei und war ihnen ein guter Seelsorger und Doktor.

Begrüsst werden wir von der imposanten Gletscherträne, dem gigantischen Eingangsportal des Gletscherweges, das seinem Namen alle Ehre macht. Umgeben von diesem, sich dauernd verändernden Umfeld, spüren wir ein Wechselbad der Gefühle in uns. Dem erwachsenen Gletscherweg-Wanderer vermitteln sechzehn verschiedene Stelen die Geschichten, Erzählungen und das geheimnisvolle Leben des Gletschers. Einerseits mit glaziologischem, andererseits mit kulturhistorischem Inhalt über Pontresina. Wer möchte, setzt Kopfhörer auf und nähert sich auf der „Litera-Tour“ der Welt der Gletscher.

Sabi und der Gletscherweg Morteratsch sind nur eines der unzähligen Angebote im Erlebnisraum „Bernina Glaciers“. Der Erlebnisraum macht die Faszination Gletscher im gesamten Berninagebiet zwischen dem Engadin und Valposchiavo erstmals vollumfänglich erlebbar. Die Elemente „Gletscher“, „Energie“ und „Zeit“ eröffnen Gästen aus der ganzen Welt den Zugang zu einzigartigen Naturerlebnissen und Attraktionen. Im Zentrum steht dabei stets das ewige Eis. Mit der spektakulären, zum UNESCO-Welterbe gehörenden Berninalinie der Rhätischen Bahn, sind die zahlreichen Höhepunkte miteinander verbunden und bequem erreichbar. Unterwegs geben einmalige Naturkulissen, eine Wetter-, Kultur- und Sprachgrenze, originelle Übernachtungsmöglichkeiten, vielfältige Wander- und Bikerouten, aber auch kulinarische Höhenflüge immer wieder Anlass, die rote Schmalspurbahn zu verlassen.

In der Diavolezza Talstation sticht uns als erstes der Gletscher-Fotopoint ins Auge und wir setzen sogleich zu einer Pose an. Was wir zu diesem Zeitpunkt noch nicht wissen: Zusammen mit diesem Schnappschuss dürfen wir auch all die unzähligen, gesammelten Bernina Glaciers-Eindrücke mit nach Hause nehmen. Etwa die atemberaubende Aussicht von der Bergstation Diavolezza auf das Berninamassiv, die sich diesen Sommer noch steigern wird. Die Einweihung der grossen Aussichtsterrasse steht kurz bevor und lässt die acht Gipfel nahe der Viertausendermarke noch eindrücklicher bestaunen.

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Auch das höchstgelegene Sprudelbad Europas steht hier und lädt zum Wohlfühlen und Entspannen unter freiem Himmel. Sich für einmal wie Sabis Freunde, die Steinböcke, fühlen? Kein Problem. Wir marschieren die kurze Distanz bis zum Einstieg des „Klettersteig Piz Trovat“ und nähern uns 500 Tritt-bügeln, 250 Höhenmeter und 500 Meter Erlebnis. Der Ausblick auf dieses luftige Klettervergnügen verschlägt uns die Sprache und verspricht ein grossartiges Abenteuer.

Sabi war fleissig und immer auf der Suche nach neuem Wissen. Damit er die Zeit auf seinen Wanderungen nie vergass, trug er stets eine kleine Taschenuhr bei sich: „Tick tack tick tack.
So schnell vergeht die Zeit bei mir, hätte ich doch mehr von ihr!“

So wie Sabi geht es uns auch als Bernina Glaciers-Besucher. Es gibt so unendlich Vieles zu sehen und zu erleben! Darum begeben wir uns auf die andere Seite der Wetter- und Kulturgrenze und finden uns nach einer beeindruckenden Zugfahrt und kurzer Laufdistanz vor einem Wunder der Natur wieder. Zehn Gletschermühlen tun sich plötzlich im Boden auf und gelten hier in Cavaglia nicht von ungefähr als „marmitte dei giganti“ oder Töpfe der Riesen. Vom Palü Gletscher geformt, haben über Jahrtausende hinweg Gletscherwasser, Schutt und Kies den harten Fels bearbeitet und bis zu zehn Meter tiefe und fünf Meter breite Löcher in den Boden gemahlen.

Auf dem Rückweg nach Pontresina entdecken wir vom Zug aus den königlichen Damm, einen Teil des Ökostrompfades. Das Bernina Glaciers-App bestätigt, dass man sich hier auf dem richtigen Pfad befindet, wenn man mehr über das scheinbar „Gelbe aus der Steckdose“ wissen und nach Cavaglia wandern möchte. Nebst einer der schönsten Gebirgslandschaften finden sich auch zwölf Informationstafeln, die Verblüffendes über Ökostrom aber auch Geschichten aus der Welt der Energie preisgeben. Übrigens würde unser Körper auf dieser Wanderung ca. 0.34 Kilowattstunden verbrennen, die wir zum Beispiel mit vier Äpfeln oder einem Schokoladenriegel ausgleichen könnten. Zwar haben wir bei unserem Gletschergartenbesuch mindestens genau so viel Energie verbraucht, entscheiden uns aber anstelle von Äpfel oder Riegel für ein typisches Zvieri in der Alpschaukäserei. Von der Haltestelle Morteratsch aus nähern wir uns der kleinen Waldlichtung, wo uns die authentische und gemütliche Alpschaukäserei Morteratsch mit hausgemachtem Käse und zahlreichen, einheimischen Köstlichkeiten empfängt. Mit frisch geladenen Batterien wagen wir uns in Gummistiefeln und Schürze zum Käser, um ihm bei der Käseproduktion zu helfen. War das vielleicht Sabis Traum? Seinen eigenen Gletscherkäse herzustellen?

Vielleicht weiss es der Steinbrech, der ganz in der Nähe des kleinen Geistes Sabi auf dem Gletscher-Vorfeld lebte. Mutig bezwang er jeden Felsen und trotzte den harten Brocken unter sich. Sabi bewunderte das kleine farbenfrohe Gewächs: „Klein und voller Kraft, beeindruckend, was der alles schafft!“

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Auch von oben lässt sich die majestätische Bernina Glaciers-Landschaft wunderbar erleben und bietet einen unvergleichlichen Weitblick. Obwohl wir den Gletscherweg Morteratsch ganz gut mit Sabi bezwingen können, nehmen wir dieses Mal einen der erfahrenen Bergführer der Bergsteigerschule Pontresina mit zu den hohen Gipfeln. Vorbei an imposanten Gletscherspalten führen sie zum Beispiel hinauf zum Crap Pers. Aber weil die Bergführer für jeden Alpinismus-Liebhaber einen passenden Tourenvorschlag parat haben, vermitteln sie ein ganz individuelles Erlebnis und bringen uns nach gefühlter Ewigkeit und einer Stärkung aus dem Rucksack wieder zurück in die Realität und hinunter zum Abstieg. Jetzt wissen wir, weshalb es sich der Steinbrech hier bequem gemacht hat, denn diese gewaltigen Höhen sind schlicht und einfach umwerfend. Mit etwas zitternden Knien aber unzähligen Eindrücken im Gepäck, kommen wir sicher im Tal an. Weil das Erlebte Lust auf mehr macht, lassen wir uns ein letztes Bernina Glaciers-Abenteuer nicht nehmen: Die Wege von Hütte zu Hütte aus eigener Kraft zu bezwingen, klingt genauso verlockend, wie Sabis Geschichte um seinen geheimen Traum.

Aus unserer bisherigen Erfahrung und entsprechend unserer Kondition, stellen wir in der heimeligen Lobby unseres Hotels eine eigene Tour zusammen und brechen nach einer erholsamen Nacht in Pontresina auf. Unterwegs über Stock und Fels, umgeben von berauschender Landschaft und mächtigen Gipfeln, laden uns die verschiedenen Hütten zum Schlemmen, Übernachten oder zwischendurch auch einfach zu einer Geniesserpause ein. Begleitet von einem unbeschreiblichen Glücksgefühl nehmen wir auf unserem Weg ständig neue Erlebnisse und Eindrücke mit. Und als wir langsam dem Ende unserer Hütten-Hopping Tour entgegen steuern, stehen wir auf einmal bei der Gletscherträne und sind wieder dort, wo alles begann …

Fast täglich träumte Sabi von solchen Erlebnissen. Hast Du entdeckt was er am liebsten mag? Wer es mit Hilfe der verschiedenen Stanzsymbole entlang der Informationsstelen des Gletscherweges Morteratsch heraus findet, den erwartet ein toller Preis! Sabi freut sich schon heute auf Euren nächsten Besuch!

Alpinismus-Angebot: Das Sommer-Special

Erleben Sie die Berge des Berninamassivs. Schnuppern Sie mit Ihrem eigenen Bergführer hochalpine Gebirgsluft auf einer Gletscherwanderung und geniessen Sie den Komfort der verschiedenen Pontresiner Unterkünfte.

Was Sie nicht verpassen sollten:

Ein Besuch auf der Webseite:

www.bernina-glaciers.ch

Auf der Webseite von Bernina Glaciers finden Sie Informationen zu den verschiedenen Aktivitäten und dem gesamten Projekt Bernina Glaciers. Ab Juli 2015 sind diese Informationen auch auf der Bernina Glaciers-App verfügbar.

Facebook – für Heimweh-Pontresiner:

Auf www.facebook.com / Pontresina können Sie Ihr Heimweh zwar nicht stillen, aber zumindest etwas mindern.

Informationen unter:

Pontresina Tourist Information

Kongress- und Kulturzentrum Pontresina

7504 Pontresina

Tel. +41 81 838 83 00

www.pontresina.ch / www.engadin.stmoritz.ch /

pontresina@estm.ch

Bildlegenden:

Alpschaukaeserei Morteratsch

Bilder: Romano Salis

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