Bayerns Natur und Lebensart in Höchstform

Zwischen Zugspitze und Karwendel öffnet der Wildfluss Isar eine Schatzkiste: Sie birgt nicht nur ein Naturjuwel inmitten der bayerischen, Alpen, sondern auch ein Outdoor-Paradies – vor allem für Wanderer und Radfahrer. Diese „Alpenwelt Karwendel“ direkt an der Bahnlinie München –Innsbruck beheimatet zudem drei Hochburgen bayerischer Lebensart: Mittenwald, Krun und Wallgau. Hier pflegen die Einheimischen ihr Brauchtum das ganze Jahr über. Auch deshalb gilt die Region als „Bayern wie im Bilderbuch“. Zehn kleine Berg- und Badeseen Wie Edelsteine leuchten die kleinen Seen der Alpenwelt Karwendel von der Wanderkarte; Der Volksmund nennt sie „Himmelsaugen“. Allesamt bieten sie erstklassige Fotomotive und erfrischende Abkühlung in Trinkwasserqualität, manche sogar Lebensraum für seltene Orchideen. Geniesser etwa lieben den Barmsee, wo sich das Karwendel vor allem abends in schillernden Farben spiegelt. Kein Wunder, dass Biathlon-Star Magdalena Neuner diesen Ort in ihrer Heimat Wallgau liebt. Und den Lautersee oberhalb von Mittenwald besuchen auch die Ziegen der nahe gelegenen Scheibenalm gerne. Heidi hatte ihre helle Freude.

Barfuss wandern oder hinauf zum Riesenfernrohr

Die Seen, 12 Themenwege oder eine der 27 Almen sind reizvolle Ziele für Wanderer in der Alpenwelt Karwendel. Ebenso reizvoll ist eine Fussreflexzonen-Massage am „Barfusswanderweg“. Auf Mittenwalds Hausberg, dem Kranzberg geniesst man das prickelnde Gefühl, dazu das Panorama der nördlichen Karwendelkette.

Genau gegenüber an der Bergstation der Karwendelbahn liegt die „ergwelt Karwendel“, die an ein riesengrosses Fernrohr erinnert. Der spektakuläre Bau auf 2.244 Metern beherbergt eine interaktive Naturschau. Ausserdem gibt sein enormes Panoramafenster über dem Abgrund  den Blick frei auf das Tal der türkis-grünen Isar. Gleich nebenan starten Schwindelfreie in den Mittenwalder Klettersteig, einen Klassiker unter den Ferratas der Ostalpen. Über acht  zweitausender klettert man direkt am Grenzkamm zu Tirol und wechselt mehrfach die Staatsgrenze. Zum Abschluss lohnt eine Einkehr an der Brunnsteinhutte, wo Esel Frederico gerne posiert.

Hüttentour auf den Spuren des Märchenkönigs

Gemütliche Hütten und Almen gibt es zu Hauf in der Alpenwelt Karwendel. Wie war’s also mit einer zweitägigen, teils hochalpinen Hüttentour zum Soiernhaus?

Dabei wandert man auf den Spuren Ludwigs II. von Bayern. Der sagenumwobene Monarch liebte die Berge hier als Rückzugsort. Nicht etwa um zu jagen, nein!

Seine Majestät liess die Dienerschaft Tafelsilber und Porzellan und angeblich sogar ein rot besegeltes Schiff auf 1600 Meter schleppen. Wanderer geniessen heute wie er die beiden smaragdgrünen Seen sowie die Soierngipfel ringsherum – ganz grosses Naturkino! Der Lakaiensteig zur heutigen Alpenvereinshütte am Soiern ist übrigens nur ein kleiner Teil von über 750 Kilometer Wanderwegen der Alpenwelt Karwendel.

Wo der Klammgeist haust

Zwischen all den Almen, Seen und Gipfeln verengen klare Bache sich zu rauschenden Klammen, ihre Naturgewalt ist beeindruckend schon. In der „Geisterklamm“ zum Beispiel schwebt man als Wanderer auf Metallstegen bis zu 75 Meter uber der Leutascher Ache. Dass ein Geist hier seit Jahrtausenden haust, kann man sich angesichts wilden Getoses und wilder Steinformationen bestens vorstellen. Weiter unten platschert die Ache dann brav in die Isar. Sie entspringt übrigens im nahen Naturpark Karwendel in Tirol und begleitet Radfahrer auf dem Isarradweg in Bayerns Landeshauptstadt München. Der Weg ist einer von vielen entspannten Velo- und E-Bike-Routen in der Alpenwelt Karwendel.

Biergarten, Brauchtum und Berge

Die naturnahe Bergwelt der Alpenwelt Karwendel beheimatet auch reiches Kulturgut: Über 350 Jahre Geigenbaukultur, viele rege Trachten- und Volkstanzgruppen sowie einen proppenvollen Brauchtums- und Veranstaltungskalender. Obendrein verstehen die Menschen im oberen Isartal, zu feiern und Kultur zu leben. Diese Lebenslust teilen sie gern mit ihren Gasten. Musik-Tradition erlebt man bei einem der vielen Konzerte von Blaskapellen, kleinen Musikgruppen oder im Geigenbaumuseum.

Die bayerische Lebensart und Küche studiert man lieber im Biergarten bei einem frisch gezapften Mittenwalder Bier.

Zu Schlössern und der bayerischen Landesausstellung 2018

Ebenfalls grosses – weltbekanntes – Kulturgut sind die Schlosser, die Ludwig II. in den bayerischen Alpen bauen liess. Linderhof, Neuschwanstein, Hohenschwangau und das Schachenhaus erreicht man rasch aus der Alpenwelt Karwendel. Letzteres bietet eine Kuriosität auf 1860 Metern Seehöhe: Aussen erinnert das Königshaus an ein Schweizer Chalet. Innen jedoch taucht man im türkischen Salon – mitten in den bayerischen Alpen – in den Orient ein. Ludwigs extravaganten Spuren folgt auch die Bayerische Landesausstellung 2018 „Wald, Gebirg und Königstraum“. Sie ist bis 3. November 2018 im Kloster Ettal, nahe Schloss Linderhof, zu sehen.

http://www.alpenwelt-karwendel.de

Teilen Sie diesen Artikel: via Twitter via Facebook auf Google+