China – faszinierende Entdeckungen im Reich der Mitte


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Eine Entdeckungsreise, die nie endet. So lässt sich eine Tour durch China vielleicht am treffendsten umschreiben. Ob glitzernde, gigantische Metropolen, menschenleere Wüsten, ob Schätze aus 5000-jähriger Kulturgeschichte oder atemberaubende Gebirgslandschaften und noch so viel mehr – das Reich der Mitte ist immer eine Reise wert.

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1,4 Milliarden Menschen – fast ein Viertel der Weltbevölkerung. 9,5 Millionen Quadratkilometer – nach dem Nachbarland Russland und Kanada das drittgrösste Land der Erde. China. Das Reich der Mitte ist in jeder Hinsicht ein Riesenreich. Kein Reisebericht, keine Empfehlung, kein Buch kann dieser gewaltigen Nation in Ostasien auch nur annähernd gerecht werden. Jeder Beitrag wird immer nur einen Splitter Chinas erfassen. Daher sind auch die in den folgenden Artikeln beschriebenen Empfehlungen lediglich eine winzige Auswahl an Reisemöglichkeiten in dieses schier unendliche Land.

Schon rein geografisch ist China ein Land unglaublicher Gegensätze. Staubtrockene Wüsten, regenreiche Waldgebiete, Berge in allen Formen, topfebene Flächen, die höchstgelegene Hochebene und die höchsten Berge der Welt, ewiges Eis und Schnee, sibirische Kälte, tropische Hitze, Seen, riesige Flüsse, riesige Städte, Küsten, karges Niemandsland – und sehr viel mehr. Dazu kommt eine Fülle unermesslicher Kulturschätze in diesem Reich, das auf eine 5000-jährige Geschichte blickt.

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Enorme Ausdehnung

Rund 4000 Kilometer muss man zurücklegen, um von der mit dem Festland verbundenen Insel Hainan an der Südspitze Chinas zur nördlichsten Grossstadt des Landes zu gelangen, nach Harbin. Die Ost-West-Ausdehnung Chinas beträgt gegen 5000 Kilometer. Mit den extrem unterschiedlichen klimatischen Bedingungen unterscheidet sich natürlich auch die Bewohnbarkeit der einzelnen Regionen des Landes. So gibt es vor allem an der Ostküste und im Süden, aber auch im Landesinnern, in den östlichen Tiefebenen extrem dicht besiedelte Regionen durchsetzt mit teilweise gigantischen Städten, während gewisse andere Gebiete praktisch menschenleer sind.

China ist durch eine Reihe natürlicher Grenzen von seinen Nachbarn getrennt: Im Osten und Südosten durch Meere (Gelbes Meer, Ostchinesisches Meer und Südchinesisches Meer), im Süden, Südwesten, Westen und Nordwesten durch hohe Bergmassive, im Norden durch Steppen und Wüsten und im Nordosten durch Flüsse (Amur und Ussuri). Erstaunlich: Ähnlich wie in der Schweiz sind zwei Drittel der chinesischen Fläche gebirgig. Natürlich ist es genau diese Vielfalt, welche China als Reiseland so attraktiv macht – gerade auch, weil viele Regionen im Reich der Mitte touristisch noch völlig unentdeckt sind.

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Boom-Land China

Das moderne China, die Volksrepublik, wurde im Anschluss an den Zweiten Weltkrieg, nach dem Sieg der Kommunisten im Chinesischen Bürgerkrieg 1949, gegründet. Die Volksrepublik umfasst fast das gesamte als China bekannte kulturell-geografische Gebiet Asiens, mit Ausnahme der Insel Taiwa und einiger kleiner Inseln. 1949/50 wurde auch das zuvor quasi-unabhängige Tibet durch die Volksrepublik China annektiert. Bis heute ist der politische Status Tibets international umstritten.

Obschon offiziell weiterhin kommunistisch geführt, hat China ein ausgesprochen kapitalistisches, enorm dynamisches Wirtschaftssystem. Seit ihrer wirtschaftlichen Öffnung nach dem Ende der Kulturrevolution hat sich die Volksrepublik mit extrem hohen Wachstumsraten schrittweise zur wirtschaftlichen Weltmacht entwickelt. 2011 überholte China Japan als zweitgrösste Wirtschaftsmacht und könnte bereits im kommenden Jahr die USA als Welt-Wirtschaftsmacht Nummer Eins ablösen. Entsprechend wächst auch der weltpolitische Einfluss Chinas rasant und damit einhergehend die wirtschaftliche Verflechtung. So verwundert es wenig, dass der ostasiatische Riese global ein mittleres Börsen-Beben verursacht, wenn er nur schon geringfügig ins Taumeln gerät, wie die Kurseinbrüche an den chinesischen Börsen im August gezeigt haben.

Grüne Revolution?

Mit der praktisch ungebremsten Wirtschaftsentwicklung geht allerdings auch eine massive Belastung von Luft, Wasser und Boden einher. Der Energiehunger wird zu grossen Teilen mit Kohleverbrennung gestillt. Entsprechend ist in weiten Gebieten auch bei schönem Wetter bisweilen wochenlang kein blauer Himmel zu sehen. Ebenso sind die meisten Gewässer in China schwer verschmutzt. So kostete allein die Sanierung des Tai-Sees, wegen dessen Verschmutzung im Juni 2007 sechs Tage lang die Wasserversorgung stillgelegt war, fast 15 Milliarden Franken.

Mittlerweile werden Jahr für Jahr landesweit Abermillionen von Bäumen gepflanzt. Ganze Landstriche sind neu aufgeforstet. In Peking haben mir Stadtbewohner erzählt, es gäbe kaum mehr Sandstürme aus der Inneren Mongolei, weil der Wind durch die neuen Waldungen keinen Staub mehr aufwirbeln könne; zudem werde der Wind durch Tausende Kilometer neuer Baumreihen gebremst. Die Lösung der Umweltprobleme ist in China heute Chefsache, verkörpert durch den amtierenden Staatspräsidenten Xi Jinping. Er bekräftigt, Wachstum dürfe keinesfalls auf Kosten der Umwelt gehen und beschwört eine Art grüne Revolution im Reich der Mitte. Das lässt hoffen. Doch nur die Zeit wird weisen, wie weit es damit wirklich her ist.

Tourismus als Chance

Sicher ist: Auch in China kann der rasch wachsende Tourismus massgeblich zum Umweltschutz beitragen. Denn die Reisenden wollen intakte Landschaften, blauen Himmel und saubere Gewässer. Sie wollen reine Luft einatmen und gesunde Lebensmittel geniessen. Wenn sie das und mehr bekommen in der atemberaubend vielseitigen Reisedestination China, werden sie diese weiterempfehlen und wiederkehren.

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Faszinierende Extreme in Nord und Süd, Ost und West

China – ein Land der Extreme, Rekorde und schier unbegrenzter Reisemöglich-keiten. So illustrieren die folgenden Empfehlungen Chinas Vielfalt denn auch durch fünf Reisetipps, ganz aus dem Norden, von der Südspitze, dem östlichen Ende, tief in den Westen und aus der Mitte des gewaltigen Reichs der Mitte.

Hainan – Badevergnügen am Ende der Welt

Keine Lust auf Schnee und Eiseskälte? Für sonnenhungrige China-Reisende ist die Tropeninsel Hainan genau das Richtige. Hier, an der Südspitze der Insel, dem südlichsten Punkt des Reichs der Mitte, war früher nach chinesischer Auffassung die Welt zu Ende. Heute ist der Strand samt Parkanlage eine Touristenattraktion. Fast so gross wie die Schweiz ist die Insel, die knapp eine Flugstunde von Hongkong und nur gut 200 Kilometer von der Küste Vietnams entfernt liegt. In fast allen chinesischen Dynastien diente Hainan als Verbannungsort für in Ungnade gefallene Beamte. Kein Chinese wollte hier freiwillig Urlaub machen.

Auch vor wenigen Jahren noch galt Tourismus als ein bourgeoises westliches Phänomen. Heute ist er in China zu einem boomenden Wirtschaftsfaktor geworden und Hainan gehört zu den beliebtesten Zielen. Die Insel hat, was im Rest des Landes rar ist: Klares Wasser. Gesunde Luft. Unverbaute Natur. Es gibt mehrere Nationalparks und Naturschutzgebiete, Regenwälder und alte Tempelanlagen. Schon die Fahrt vom Flughafen beeindruckt. Eine hügelige Landschaft, bedeckt mit dichter, subtropischer Vegetation. Am Strassenrand weiden Wasserbüffel, dahinter sattgrüne Reisfelder.

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Insbesondere der Süden bietet ausgedehnte Sandstrände mit einer gut ausgebauten touristischen Infrastruktur. Die Stadt Sanya ist das Zentrum des Strandtourismus auf Hainan. Sie bietet entlang von drei Strandabschnitten Einrichtungen und Unterhaltungsmöglichkeiten aller Preisklassen. Zu den schönsten Buchten der Insel gehört die Yalongwan Bay, nicht weit von Sanya. Sieben Kilometer Strand, so schön und sauber wie nur selten in Asien. Weder Treibholz noch Plastik oder Teerklumpen liegen herum. Am oberen Ende der Bucht haben sich internationale Luxushotels wie Hilton, Sheraton oder Marriott angesiedelt, weiter unten liegen die bescheideneren chinesischen Ketten.

Tiefblau glitzert das Meer in der Tropensonne. Das angenehm warme Wasser ist so klar, dass bunte Fische erkennbar sind. Wenn es Hainan ist, dann ist das Ende der Welt sehr schön.

Info-Webseite zu Hainan (Deutsch): www.hainan-china.de

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Harbin – Chinas Winterwunderland

Richtigen Winter erleben, ohne Tauwetter, Regen und Pflotsch? Spätestens mit der Vergabe der olympischen Winterspiele 2022 nach Peking wissen wir: China ist auch ein Winterland! Weit kälter noch als Peking wird allerdings Harbin. Obschon ziemlich genau auf der geografischen Breite der Schweiz, ist es hier im Winter ungleich frostiger. In den Nächten wird es bis zu –40° C oder noch kälter. Oft beginnt es im Oktober schon zu schneien und der Frost endet erst im April.

Naheliegend, dass so irgendwann die Idee kam, als Touristenattraktion hier ein Schnee- und Eisfestival durchzuführen. Seit 1984 wurde dieses zu einer festen Institution und ist nebst dem Schneefestival in Sapporo, dem Skifestival in Oslo und der Winter-Sonnwendfeier in Québec das grösste Schnee- und Eisfestival der Welt.

An verschiedenen Orten im Stadtgebiet entstehen teils filigran ausgearbeitete Eis- und Schneeskulpturen. Die grössten Bauwerke aus Eis sind bis zu 50 Meter hoch und meist Nachbauten berühmter Baudenkmäler wie des Pekinger Sommerpalastes. Die Eisblöcke zum Bau der eindrücklichen Konstruktionen liefert der nahe Songhua Jiang-Fluss. Farbige Beleuchtung von innen verleiht den Skulpturen nachts einen besonderen, kristallenen Reiz. Dazu gibt es zahlreiche benutzbare, komplett aus Eis gefertigte Attraktionen, wie Bars oder Rutschen und vieles mehr.

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Am 5. Januar 2016 wird das 32. Harbin International Eis- und Schneefestival unter dem Motto „Happy Ice Snow, Exciting City“ eröffnet. Neben der grossen Eröffnungsfeier mit Feuerwerk werden während des Harbin-Eisfestivals eine Reihe von Theateraufführungen und anderen Kulturveranstaltungen auf der Sonneninsel, im Freizeitpark der Eis- und Schneewelt, im Zhaolin Park sowie in vielen anderen Orten der Stadt Harbin stattfinden. Bereits ab Mitte Dezember finden in Harbin zahlreiche Veranstaltungen wie Ausstellungen und Wettbewerbe rund um Eis und Schnee statt.

Auch sonst hat Nordchinas 5-Millionenmetropole einiges zu bieten, wie das Harbin Sinfonieorchester oder die russisch-orthodoxe Sophienkathedrale. In einer Tigerfarm der Universitätsstadt leben ca. 800 Sibirische Tiger, um eine Wiederansiedlung von Tigern in ehemaligen Tigergebieten (Kasachstan, Nord- und Ostchina) zu ermöglichen.

Offizielle Webseite von Harbin (Englisch): www.harbin.gov.cn/english.htm

Guilin – Mystische Karstberge, zauberhafte Reisterrassen

Die bizarren Formen der Karstberge von Guilin sind weltweit ohnegleichen. Sie haben die Region um die südchinesische Provinzstadt im autonomen Gebiet Guangxi zu einem der beliebtesten Reiseziele nicht nur in China, sondern sogar weltweit gemacht. Die atemberaubende Panoramaperspektive über den Li-Fluss, die einzigartigen Formationen der Karstberge und die malerischen Reisterrassen sind nur drei der Attraktionen, die Guilin zum einmaligen Reiseziel machen.

Eine der Top-Sehenswürdigkeiten ist die Berglandschaft bei Longsheng. Die 80 Kilometer nördlich von Guilin gelegene Region ist vor allem für ihre zauberhaften Reisterrassen und kleinen Dörfer bekannt. Eine Bootsfahrt auf dem Li-Fluss ist ein weiteres Highlight. Der 437 Kilometer lange Fluss entspringt im Nordosten von Gunagxi. Er fliesst durch die wunderschöne Karst-Landschaft in Guilin und Yangshou, bevor er in einen Nebenfluss des Westflusses mündet.

Etwa 50 km südlich von Guilin liegt die Kleinstadt Yangshuo, zu der von Guilin aus Flussfahrten auf speziellen Schiffen mit sehr geringem Tiefgang angeboten werden. In der Hauptreisezeit machen täglich bis zu 10’000 Touristen die gut vierstündige Fahrt. Die Fahrt und die Umgebung von Yangshuo bieten eine ähnliche Berglandschaft wie Guilin selber, die allerdings noch eindrucksvoller ist. Ebenso ist es auch möglich, mit dem Bus bis Yangshuo zu fahren und von dort aus eine verkürzte Flussfahrt (ca. 2 Stunden) durchzuführen. Hier werden die sehenswertesten Bereiche mit dem Schiff angelaufen. Zweifellos haben die Karstberge von Guilin für die landschaftlichen Schönheiten Chinas weltweiten Symbolcharakter erlangt.

Offizielle Reise-Webseite von Guilin (Englisch): http://visitguilin.org

Shanhaiguan – Wo die Chinesische Mauer Meerwasser trinktAuch wenn sie das mächtigste Bauwerk der Welt und mit geschätzten 21’000 Kilometern unfassbar lang ist: Selbst die Chinesische Mauer muss irgendwo enden. Wo? Im Meer! Wie ein Drache schlängelt sie sich bei Shanhaiguan das Küstengebirge hinunter. Und ragt dann tatsächlich am Strand des Golfs von Bohai im nördlichen Teil der Ostchinesischen See etwa 20 Meter ins Meer. So sah die Mauer für Einheimische denn auch wie ein Drache aus, der Wasser trank. Daher der Name: Laolongtou, der „Kopf des alten Drachens“.

Die Erbauer der Grossen Chinesischen Mauer waren also gründlich: Wer das unüberwindliche Bauwerk umgehen wollte, musste durchs Meer schwimmen! Das östliche Ende der Chinesischen Mauer in der Nähe der Stadt Qinhuangdao ist durch den Shanhai-Pass gekennzeichnet. Dieser Abschnitt – er stammt aus der Zeit der Ming-Dynastie – sticht durch besonders hohe Mauern hervor und ist entsprechend spektakulär. Das Mauerende mit einer Art Fort und Glockenturm liefert besonders spektakuläre Perspektiven. Für Chinesen und zunehmend auch für ausländische Touristen ist dieser Abschnitt einer der beliebtesten überhaupt.

Shanhaiguan selber ist ein recht reizvoller Ort, rund 300 Kilometer östlich der chinesischen Hauptstadt. Von Peking aus lässt er sich problemlos in rund 2,5 Stunden mit dem Schnellzug oder – etwas länger und vom Verkehrsaufkommen abhängig – mit klimatisierten Bussen über die Autobahn erreichen. Schon die Architektur des Bahnhofsgebäude in Shanhaiguan ist übrigens spektakulär.

Mehr Infos: www.chinesischemauer.net

Bahn-Erlebnis – Von Peking in den Tibet mit der Lhasa-Bahn

Sie ist eines der gewaltigsten Bauwerke der jüngsten Zeit. Und sie hält gleich mehrere Weltrekorde. Die Lhasa-Bahn. Wer sie besteigt, riskiert die Höhenkrankheit! Mit einem Scheitelpunkt von 5072 Metern ist die fast 2000 Kilometer lange Bahnstrecke zwischen Xining und der tibetischen Hauptstadt Lhasa die höchstgelegene der Erde. An ihr liegen ebenfalls der höchstgelegene Bahnhof (5068 Meter) und der höchstgelegene Tunnel der Welt (4905 Meter). Nahezu 1000 Kilometer der Strecke verlaufen in Höhen von über 4000 Meter.

So erstaunt es nicht, dass das Befahren dieses Jahrhundertbauwerks nicht nur geografisch sondern auch landschaftlich ein absoluter Höhepunkt ist. Von Peking kommend benötigt der Zug nach Lhasa 43 Stunden und durchläuft ganz China von Ost nach West. Die Personenzüge bestehen aus 16 Wagen und bieten jeweils Platz für 930 Reisende. Sie führen in der Regel je einen Schlafwagen 1. Klasse, einen Speisewagen und einen Packwagen mit. Die übrigen Wagen bestehen etwa zur Hälfte aus Schlaf- und Sitzwagen zweiter Klasse.

Als Besonderheit zeigt eine elektronische Anzeige in den Wagen die aktuelle Höhe des Zuges an. Denn für die Reisenden besteht die reale Gefahr der Höhenkrankheit. Daher blasen ab etwa 3000 Meter Höhe Düsen zusätzlich Sauerstoff in die Gänge und Abteile. Jeder Fahrgast muss vor der Fahrt ein Formular unterzeichnen, dass er körperlich und psychisch gesund ist. Zweifellos ist die Fahrt von Peking nach Lhasa (und zurück) eines der spektakulärsten Reise-erlebnisse in China.

Offizielle Webseite Lhasa-Bahn (Englisch): www.chinatibettrain.com

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Eisenbahn in China

Im Raketenzug mit 420 Sachen nach Shanghai

„Der Kluge reist im Zuge!“ Das gilt auch für China. Bahnfahren im Reich der Mitte ist ausgesprochen günstig und eine konkurrenzlose Reise-Methode, wenn man Land und Leute kennenlernen will.

Von Peking nach Shanghai im Zug? Gute Idee, denke ich, wenn die Reisebegleitung das vorschlägt. Am Fenster sitzen, chinesische Landschaft und Städte vorbeiziehen sehen … Aber das wird dauern. Die beiden Megastädte liegen immerhin mehr als 1300 Kilometer voneinander entfernt.

Irrtum! Bereits nach gut 5 Stunden ist die Fahrt schon vorüber. Verblüfft und kopfschüttelnd muss ich schmunzeln. Man kennt das Sprichwort: Der Kluge reist im Zuge. „Und die Zeit verging im Fluge!“, dichte ich dazu – zumindest, was diese Strecke anbelangt. Ich kenne den französischen TGV, den deutschen ICE, den japanischen Shinkansen; die drei Superschnellzüge, die sich während fast drei Jahrzehnten gegenseitig die Geschwindigkeitsrekorde abjagten. Doch dies hier scheint eine neue Dimension zu sein. Noch schneller …

Herr der Rekordzüge

Tatsächlich, seit 2010 ist Schluss mit dem Wetteifern zwischen französischen, deutschen und japanischen Eisenbahnbauern. Seit fünf Jahren ist China unangefochtener Herr der megaschnellen Züge. Ich schlage nach: CRH-380A heisst sie also, diese Rakete von einem Zug, mit dem ich von Peking nach Schanghai gefahren – nein, geschossen bin. „Bullet Train“ nennen die Chinesen ihre extrem stromlinienförmigen Express-Züge denn auch mit Stolz: „Geschoss-Zug“. Passt! CRH steht für China Rail Harmony, 380A erinnert irgendwie an eine riesige Airbus-Maschine. Doch ich sass weder im Bus noch im Flieger, auch wenn die ultramodernen, riesigen Bahnhöfe für die „Bullet Trains“ durchaus Flughafen-Atmosphäre verströmen.

Als ich die Maximalgeschwindigkeit „meines“ Zuges lese, fällt mir die Kinnlade runter. 420 Stundenkilometer im Plandienst – Weltrekord für eine Passagierstrecke! Tatsächlich war es eine ebensolche Zugskomposition, die auf ebendieser Strecke den absoluten Geschwindigkeits-Weltrekord für einen Zug auf Gleisen aufstellte. Das nicht getunte Serienfahrzeug, eine chinesische Eigenentwicklung, erreichte bei Testfahrten im Jahr 2010 eine Geschwindigkeit von 486,1 km/h. Damit nähert sich China seinem Vorhaben, zukünftig Züge mit 500 km/h im regulären Fahrplan einzusetzen.

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Kometenhafter Fortschritt

Schon heute verfügt China über das weltweit mit Abstand längste Schienennetz für Hochgeschwindigkeitszüge, mit jetzt über 10’000 Kilometern zum Beispiel mehr als dreimal so lang wie das in Japan. Bis 2020 soll es schrittweise auf mehr als 16’000 Kilometer ausgeweitet werden. Irgendwie ist die die Entwicklung der Eisenbahn symptomatisch für den kometenhaften Aufstieg des Reichs der Mitte zur wirtschaft-lichen Supermacht. Bei der Gründung der Volksrepublik China im Jahr 1949 gab es ein Eisenbahnnetz von 22’000 Kilometern Länge, die Hälfte jedoch nicht benutzbar. Und noch 1996 betrug die Durchschnittsgeschwindigkeit der Züge im chinesischen Streckennetz gerademal 48 km/h. 2008 erreichte dieses Netz dann schon nahezu 80’000 Eisenbahnkilometer und soll bis 2020 auf 120’000 Kilometer anwachsen.

Schon heute ist das Eisenbahnnetz der Volksrepublik vor Indien das längste Asiens und deckt alle Provinzen ab, wobei Tibet als letztes mit einer Eisenbahnstrecke nach Lhasa an das Eisenbahnnetz angeschlossen wurde. Diese führt über bis zu 4000 Meter hohe Bergpässe im Himalaja und gehört zweifellos zu den spektakulärsten Zugstrecken in China. Eine weitere beeindruckende Bahnstrecke führt entlang der legendären Seidenstrasse durch die unwirtlichen Weiten der westchinesischen Provinz Xinjiang, mit einer fast mondähnlichen Landschaft, durchsetzt mit wenigen lebendigen Oasen mitten im Nirgendwo.

Ein Erlebnis für sich

Bis heute sind die Unterschiede im Ausbaustandard der chinesischen Bahn enorm. Während gewisse Neubaustrecken mittlerweile neue Massstäbe der Welt-spitze setzen, gibt es noch immer viele Regionen, wo alte Lokomotiven und Eisenbahnwagen über marode Gleise fahren und Grossstädte, die fast keine Bahnanbindung besitzen.

So oder so ist Bahnfahren in China ein Erlebnis für sich. Ob man im „Bullet Train“ an neuen Trabantenstädten vorbeischiesst, oder mit einer klapprigen Überlandbahn irgendwo durch die Provinz tuckert, wo die Gegensätze der Zeit aufeinanderprallen. Da kann es ganz munter zu und hergehen. Ganze Familien sitzen im Abteil und packen ihr mitgebrachtes Essen aus; andere knabbern Sonnenblumenkerne, Hühnerfüsse oder frittierte Fischchen. Wieder andere schlafen laut schnarchend oder spielen auf dem Tablet oder Smartphone. Gute Fahrt!

Mit der Bahn reisen in China

China mit dem Zug zu entdecken bietet zahlreiche Vorteile. Die Strecken im riesigen Land sind zwar meist lang, doch die Bahn ist vergleichsweise günstig, weit sicherer als die Strasse und umweltfreun-dlich. Zudem lernt man das Land ganz anders kennen, als wenn man im Flugzeug von Destination zu Destination „hüpft“. Zum einen sehen Bahnreisende mehr von der Landschaft, zum anderen kommt man einfacher mit einheimischen Mitreisenden in Kontakt.

Im Übrigen können es gewisse Hochgeschwindigkeitsstrecken in Sachen Tempo schon fast mit dem Flugzeug aufnehmen – beispielsweise die hochmoderne 1318 Kilometer lange Strecke von Peking nach Shanghai mit Maximalgeschwindigkeiten von bis zu 420 km/h (siehe Haupttext). Die meisten Bahnverbindungen sind indes weniger spektakulär als die superschnellen sogenannten „Bullet-Trains“ – und auch deutlich weniger komfortabel.

Exquisit oder lieber Holzklasse? Es gibt verschiedene Zug- oder Ticket-klassen in China: Stehplätze, „harte“ Sitzplätze und „weiche“ Sitzplätze. Zudem gehören, wegen der meist langen Strecken, sehr oft auch Schlafwagenplätze zum Angebot, wahlweise mit sechs oder vier Betten pro Abteil.

Zugverbindungen und Fahrpläne der chinesischen Eisenbahn findet man online auf Webseiten wie huochepiao.com (wenn man chinesisch lesen und schreiben kann), ansonsten helfen Reisebüros weiter. Selbstverständlich kann man Zugbillets auch an einem der zahlreichen Fahrkartenschaltern kaufen, die es in jeder chinesischen Stadt gibt, oder direkt am Bahnhof. Zudem helfen in Sachen Tickets, Angebote und Bahnreisen in China auch diverse deutschsprachige Webseiten weiter. Hier eine Auswahl:

www.chinabahn.com

www.chinarundreisen.com/bahnverbindung

www.forumchina.de/reise-china/zugfahren-china.html

www.chinareise.com/bahnreisen/bahnreisen-durch-china.php

www.chinareise.com/elemente-von-chinareisen/china-entdecken-mit-der-bahn.php

Bildlegenden:

Die ungebremste Wirtschaftsentwicklung Chinas bringt Herausforderungen für die Zukunft, insbesondere für den Naturschutz.

Quan Yin Statue (Göttin des Mitgefühls) in Sanya, Hainan

Sandstrand auf der Insel Hainan an der Südspitze Chinas

Chinesische Mauer in Jiaoshan, drei Kilometer nördlich von Shanhaiguan

Bilder: Shutterstock

Text: Hans Peter Roth


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