Hawaii. Die Assoziation des Paradieses schlechthin. Der süsse Duft der Südsee. Traumstrände, Palmen, Surfer, Sonne, warmes Wasser und braungebrannte Inselschönheiten, die blumenbehängt Hula tanzen. Mai Tai schlürfende, leicht bekleidete Touristen am Strand von Waikiki.
Das Ulkige an Hawaii ist, das diese Stereotype nicht nur in den Köpfen existieren, sondern tatsächlich so sind wie in unserer Vorstellung. Mich aber ziehen die natürlichen Attraktionen von Hawaii immer wieder in ihren Bann. Über wie unter Wasser. Auf Hawaii findet man etwas, das man mit Worten kaum beschreiben kann. Es ist eine Energie, eine Stimmung, ein Lebensgefühl, welches mich immer wieder zurückkehren lässt. Allerdings hat die Inselkette weit mehr zu bieten als Palmen und Wassersport. Nirgendwo auf der Welt spielen die 4 Elemente mehr miteinander als auf Hawaii: Aus Feuer geboren, von Wind und Wellen geformt. Speiende Vulkane. Schnee auf den Gipfeln der 4’000er-Berge. 11 verschiedene Klimazonen auf einer Insel. Und natürlich auch hier und da mal Regen. Ohne Regen keine üppige grüne Vegetation. Ohne Regen keine Wasserfälle. Und ohne Regen kein Regenbogen.
Kalalau Trail – Wandern im Paradies
Der Kalalau Trail auf Kauai ist einer der schönsten und spektakulärsten Küstenpfade der Welt. Die ersten drei Kilometer sind ein Muss und für jeden Wanderfreund machbar. Man wird mit grandiosen Ausblicken auf den tiefblauen Pazifik belohnt und kommt aus dem Staunen nicht mehr heraus. Wer will, biegt noch in ein schönes Seitental ab und badet unter einem traumhaften Wasserfall bevor es wieder zurückgeht. Ich habe mich entschieden, die volle Länge des Kalalau Trails abzumarschieren, denn es sollen mich jede Menge magische Erlebnisse an der sagenhaften Na Pali Coast erwarten. Immer wieder kommen mir erschöpfte, verschwitzte und verschlammte Kalalau-Wanderer auf ihrem Rückweg entgegen. Alle stellen mir dabei die gleiche Frage: „How long is it to the start?“ Mein „Only 40 minutes“ beruhigt sie nicht ansatzweise. Am Ende ist jede Minute zu viel. Das erste, was nach diesem Trail zählt, ist eine verdammt lange Dusche, ein gutes Essen und eine ordentliche Matratze.
Haleakala – Auf den Spuren von Feuergöttin Pele
Von 0 auf 100 kennt man ja. Aber von 0 auf 3’000? Der grösste Vulkankrater der Welt macht’s möglich. Im Haleakala auf Maui wurde einst Feuergöttin Pele geboren, die inzwischen auf Hawaii’s grösster Insel Big Island ihr Unwesen treibt. Eine gut ausgebaute Strasse windet sich im Zickzack zum 3’000 Meter hohen Gipfel des Berges hinauf. Dieses Mal habe ich mich einer zehnköpfigen Wandergruppe angeschlossen und wir starten früh morgens vom Gipfel des Haleakala. Die frisch angestrahlten farbigen Krater sind eine Wucht. Unzählige Kilometer an Mondlandschaft, die sich weit unter uns bis zum Meer erstrecken. Der Krater strahlt eine ungeheure Gewaltigkeit aus, man spürt geradezu die Entstehung der Welt. Von der Bergspitze aus führt ein Pfad in den Krater hinein. Der 18 Kilometer lange Marsch zählt zu den schönsten und eigenwilligsten der Welt. Der Abhang aus rötlichbrauner Asche wird Sliding Sands Trail genannt. Auf diesem Pfad hat man einen grossartigen Blick auf mehrere symmetrische Vulkankegel, deren Farben alle Schattierungen von Ocker bis Orange, von Schwarz bis Grau aufweisen. Obwohl sie aus der Ferne recht klein wirken, stellt man beim Näherkommen fest, dass sie 100 Meter und höher sein können.
Nach kurzer Zeit entdecken wir ein kleines Wunder: Mitten im roten Vulkansand steht eine kakteenähnliche Pflanze, die Silberschwert genannt wird. Sie gedeiht einzig und allein im Haleakala-Krater in einer Höhe von 2’000 bis 3’000 Metern und unter Bedingungen, die für jede andere Pflanze verhängnisvoll wären: Innerhalb des Kraters herrscht wüstenartige Trockenheit. Nachts fällt die Temperatur häufig unter den Gefrierpunkt, während tagsüber die Sonne niederbrennt. Das Silberschwert benötigt bis zu 20 Jahre, um einen prächtigen Blütenstand hervorzubringen. Nach dieser Anstrengung stirbt die Pflanze ab.
Captain Cook’s Delfine
Ein weiteres Highlight der Hawaii-Inseln befindet sich in der Kealakekua Bay auf Big Island, jener Bucht, in der Seefahrer James Cook 1778 sein Leben liess. Wir buchen eine Bootstour zum natürlichen Lebensraum der Delfine und lassen uns ruhig ins Wasser gleiten. Unter uns. Neben uns. Um uns herum. Ganze Scharen von Delfinen. Glücksgefühle durchströmen uns. Wie in einem unwirklichen Film. Doch wir selbst sind mittendrin. Delfine sind extrem elegante Schwimmer, bewegen sich graziös und voller Würde um uns herum, tauchen ganz dicht und unerwartet unter uns durch. Manchmal kommen sie uns so nah, dass wir ihnen direkt in ihr freundlich lächelndes Gesicht sehen können. Sie widmen uns einen so sanftmütigen und schüchternen Blick, das wir völlig überwältigt dahinschmelzen. Es scheint fast so, als fühlten sie sich auf eine aussergewöhnliche Weise zu uns hingezogen.
Reisetipp – Lavaflow – Abenteuer auf Hawaii
Wer mehr über Hawaii erfahren möchte, kauft sich das Buch des Autors Florian Krauss, der seit vielen Jahren die hawaiianischen Inseln regelmässig besucht. Seine zahlreichen Abenteuer sind darin veröffentlicht.
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Bilder: www.hawaii-individuell.de fündig